9. Juni 2020

Immobilienmarkt & COVID-19: Verschont oder Ruhe vor dem Sturm?

Immobilienmarkt & COVID-19: Verschont oder Ruhe vor dem Sturm?

Gegenüber liquiden Assetklassen war mit Blick auf Immobilien bislang kein ansatzweise vergleichbarer „Coronavirus“-Effekt feststellbar. Ob der Immobilienmarkt tatsächlich ohne gröbere Probleme durch die Krise gekommen ist und in welchem Ausmaß eine Fokussierung auf Wohnimmobilien in einem von zunehmenden Home-Office-Verordnungen geprägten Umfeld einen Vorteil darstellt, konnte e-fundresearch.com im Interview mit Michael F. Legnaro, Geschäftsführer bei der Private Debt Real Estate Boutique Agora Invest, diskutieren.

e-fundresearch.com: Herr Legnaro, liquide Assetklassen wurden im März massiv vom Corona-„Sell-Off“ getroffen, konnten sich seither aber wieder durchwegs stark erholen. Nun stellt sich die Frage, ob illiquidere Märkte – wie eben auch der Immobilienmarkt – erst mit Verzögerung (beispielsweise durch Folgeeffekte) beeinträchtigt werden oder doch einfach ohne größere Probleme durch die COVID-19 Krise gekommen sind? Wie schätzen Sie die Situation ein?

Michael F. Legnaro: Unsere schon frühzeitig geäußerte Meinung zum Immobilienmarkt scheint sich in der aktuellen Betrachtung zu bestätigen. Insgesamt wird die Assetklasse als am wenigsten betroffen bewertet. Die am Anfang der Krise mehrfach erwarteten deutlichen Preisrückgänge, ein verändertes Kauf- bzw. Investorenverhalten sind bisher nicht eingetreten und werden von uns auch in diesem Maße nicht erwartet. Jedoch wird es bei den Immobilienmärkten sowohl auf internationaler wie nationaler Ebene und im Hinblick auf das jeweilige Segment eine weiter zunehmende Differenzierung geben.

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